Montag, 19. Januar 2015
PEGIDA und HoGeSa
Die NSA-Affäre, die größte Grundrechtsverletzung seit Jahren. Die Lügen und das Versagen unseres Rechtsstaat im Fall der NSU. Jahrelang wurde den Deutschen die private Rentenvorsorge aufgeschwatzt. Und wogegen gehen tausende Deutsche auf die Straße? Genau! Gegen die Islamisierung des Abendlandes. Und das meinen die ernst. PEGIDA – Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes.
Es sei mal die Frage in den Raum gestellt: Was ist denn diese Islamisierung? Worin zeigt sich diese Islamisierung?
Der Weihnachtsmarkt in Berlin heißt jetzt Wintermarkt! Schlimm schlimm. Und es gibt hier mehr Moscheen als an Orten an denen es keine Moscheen gibt.
Diese angebliche Islamisierung ist ein Vorwand. Nämlich für Ausländerfeindlichkeit und Fremdenhass an sich. Muslime, Flüchtlinge, alle sind willkommen im Kontingent der zu Hassenden. Mehrere Ereignisse begünstigten die PEGIDA. Der Anschlag auf Charlie Hebdo, das Vorrücken des „IS“ und die Flüchtlingsdebatte in Deutschland. Diese so genannten „Patrioten“ marschieren durch deutsche Straßen und machen ihrem „Patriotismus“ lautstark Luft. Aber warum kommen ausgerechnet in Sachsen tausende Demonstranten zu PEGIDA-Demonstrationen? Nicht mal 5000 Muslime und Muslimas leben in diesem Gebiet. Das sind in Sachsen knapp 0,001% der Bevölkerung.
Und vor dieser Übervölkerung des Islams, haben tausende in Sachsen jetzt Angst. Dass klingt als hätte der DFB fußballerisch Angst vor San Marino. Und Gegen diese Flut an Muslimen demonstrieren nun jeden Montag die PEGIDA, und die nationalen Abteilungen. Düsseldorf, Ostfriesland, Bayern, Darmstadt, dass sind unter anderem Standorte in Deutschland. Diese Verbände haben für die verschiedenen Orte auch angepasste Namen. DüGIDA, OGIDA, BaGIDA oder DaGIDA und es gibt noch viele mehr. Diese Namen klingen ein wenig, als ob man versuchen würde sich mit einem Säugling zu unterhalten.
Tut mir leid, dass war nicht konstruktiv. Egal.
Doch zurück zum Thema: Wer steht hinter PEGIDA? Der Gründer ist Lutz Bachmann. Ein gebürtiger Dresdner, der im Dezember 2014 die Vereinigung der PEGIDA gründete. Außerdem hatte er Ende der Neunziger größere Probleme mit der Justiz. Als er nämlich wegen Körperverletzung, Diebstahl, Einbruchs und anderen Vergehen zu drei Jahren und acht Monaten Haft verurteilt wurde, flüchtete er vor der Justiz nach Südafrika. Dort wurde er jedoch entdeckt, identifiziert und nach Deutschland abgeschoben. Dort musste er seine Haftstrafe antreten. 2008 wurde er wieder angeklagt, und wurde wegen Drogenbesitzes verurteilt.
Bachmann lehnt es strikt ab mit den „Mainstream-Medien“, oder auch der „Lügenpresse“ zu spreche. Stattdessen gibt er Interviews an „Bild“, oder auch an rechte Blätter wie „Junge Freiheit“, oder „Blaue Narzisse“. Dass es bei PEGIDA nicht nur um die Angst vor einer Islamisierung geht, hat er selber ausgeplaudert. So hetzt er gegen die „kriminellen Asylanten“ und mimt den Betroffenen, wenn er von armen Rentnern erzählt, die in unbeheizten Wohnung vegetieren, und sich kein Stück Stollen leisten können, während die Asylanten in luxuriösen Unterkünften leben dürfen.
Dies ist also der geistige Führer dieser Truppe.
Aber widmen wir uns noch kurz einer anderen Vereinigung: HoGeSa
Ich werde diese Vereinigung mal unverblümt beschreiben: Hooligans Gegen Salafisten ist ein Haufen von rechtsradikalen, die sich unter dem Deckmantel von Fanfanatismus (Fanatismus!!!) gegen eine ausländische Minderheit ausspricht. Wobei von sprechen nicht die Rede sein kann. Hier trifft es grölen besser. In Hannover und Köln hat es die größten HoGeSa-Demos gegeben. Mit jeweils zirka 3000 Teilnehmer waren es zwar weniger Teilnehmer als erwartet, jedoch trotzdem 3000 zu viel. Bei Kundgebungen in anderen Städten kamen im Schnitt glücklicherweise nicht mehr als 300 Teilnehmer.
Sie mögen sich vielleicht anders nennen, doch im Geiste sind HoGeSa und PEGIDA mit all seinen Verbänden Freunde, wenn nicht sogar Brüder.
Beide Skandieren ja auch den gleichen Spruch: „WIR SIND DAS VOLK! WIR SIND DAS VOLK!“
Hoffentlich nicht.

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