Donnerstag, 22. Oktober 2015
Syrien
Chaos. Damit ist die Lage durchaus treffend beschrieben. Man kann das ganze Chaos auf drei große Kriegsparteien eingrenzen. Die Armee des offiziellen Regierungschefs Baschar al-Assads, die Freie Syrische Armee, kurz FSA unter Führung des Brigadegenerals Abdeliah Baschir und die Terrormiliz Islamischer Staat, kurz IS, unter Führung des selbst ernannten Kalifs Abu Bakr al-Baghdadi. Damit aber noch nicht genug, denn jede Kriegspartei hat natürlich Verbündete. Fangen wir da bei Assad an. Der hat im Grunde drei große Bündnispartner: Die im Libanon beheimatete Hisbollah, den Iran und Russland. Letzterer schritt zuletzt mit Militärintervetionen ein. Ein Anschlag auf den IS sei diese Intervention angeblich gewesen, in Wahrheit war es ein Angriff auf Stellungen der Freien Syrischen Armee nahe der Stadt Homs, die schon im Jahr 2014 von Regierungstruppen erobert wurde und seitdem von der FSA belagert wird. Dieser Anschlag seitens Russland gab den Regierungstruppen Zeit zum aufatmen und zur weiteren Sicherung ihrer Stellungen in Homs. Auch wenn anderes behauptet wird, Russlands Einsatz in Syrien dient nicht zur Bekämpfung des IS, sondern zur Unterstützung Assads gegen jeden Feind der da kommen mag, in diesem Fall eben die FSA.
Die Freie Syrische Armee erhält Unterstützung fast ausschließlich durch die USA in Form von Waffen und Geld. Allerdings sind laut Aussage des ehemaligen Chefs des Amerikanischen Militärgeheimdienstes Defense Intelligance Agency, kurz DIA, Micheal Flynn, die USA noch viel weiter in diesen Konflikt involviert. So soll die USA, mit Anweisungen aus dem weißen Haus, radikale Jihadisten und Salafisten gestärkt und Unterstützt haben, um als Rebellion gegen Assad zu kämpfen. Ziel dieses Handelns war das Isolieren der syrischen Regierung durch das Aufbauen eines salafistischen Herrschaftsbereichs im Osten Syriens. Dass sie damit den IS direkt finanzierten will in der amerikanischen Regierung wohl niemand so recht wahr haben. Die Amerikaner waren von ihrem “Plan“ des Sturzes der syrischen Regierung aber voll überzeugt und taten dafür eine ganze Menge. So gibt ein Mitarbeiter des Pentagons freizügig preis, dass man seit 2012 die Fußsoldaten des Bin Laden- Nachfolgers Aiman az-Zawahiri
direkt unterstütze, wenn der sich im Kampf gegen Assad beteilige. Merkwürdigerweise kam von seiten der al-Quaida, deren neuer Chef az-Zawahiri ist, keine Unterstützung für die Regierung die Bin Laden exekutieren ließ. Bis heute ein Mysterium für die USA warum dieser Plan nicht funktioniere. Doch damit noch nicht genug der amerikanischen Pläne. Der Giftgasangriff von Assad im Jahr 2013 hat man ja noch im Gedächtnis. Laut Obama besteht kein Zweifel dass die Regierungstruppen im Auftrag von Assad eine Trägerrakete mit Nervengas bewaffnet auf die Stellungen der FSA abgefeuert wurde. In diesen Stellungen hatte die FSA auch Notunterkünfte für Zivilisten eingerichtet. Obama beruft sich in der Rede, in der er versucht jeden Zweifel an der Boshaftigkeit Assads im Keim zu ersticken, auf einen UN-Bericht über diesen Anschlag in dem mit keinem Wort der Schuldige für den Anschlag erwähnt wird. Da könnten erste Zweifel an den Worten Obamas aufkommen. Dazu kommt noch ein Bericht des Massachusetts Institute of Technology,kurz MIT, eine der Eliteuniversitäten der USA. Laut diesem Bericht hatte die Trägerrakete eine Reichweite von maximal 2 Kilometern. Die Entfernung zwischen den Stellungen der Regierungstruppen und den Stellungen der RSA war jedoch bedeutend größer.
Das Land ist seit mehr als vier Jahren im Chaos, was Assad aber nicht davon abhält Wahlen abzuhalten. So wurde er im Juni 2014 mit einer Mehrheit von beinahe 89% zum Präsidenten gewählt. Eine Farce.
Aber das wäre doch mal eine interessante Forsa-Umfrage. Die sollten mal in die Flüchtlingsunterkünfte gehen und mal die syrischen Flüchtlinge fragen: „Wenn am Sonntag Präsidentschaftswahlen wären, wen würden sie wählen?“ Ob da ne Mehrheit für Assad rausspringt?

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