Montag, 8. Dezember 2014
Energiepolitik
Atomausstieg, Windkraft, Atommüllendlager, globale Erwärmung. Beim Thema Energiepolitik peitscht es uns unzählige Begriffe entgegen. Meist zusammenhanglos. Klar ist dass nichts klar ist, alle sich uneinig sind und egal was vorgeschlagen wird, irgendein sogenannter „Experte“ sagt dass es nicht umzusetzen ist. Bei einem Thema sind sich aber alle einig. Atomkraft, nein danke! Spätestens seit Fukushima. Nach dieser Katastrophe wurden die Schreie laut nach der Sicherheit unserer Atomkraftwerke und da diese offensichtlich nicht gewährleistet werden konnte, wurde der angeblich längst überfällige Atomausstieg beschlossen. Das ganze nicht mal ein Jahr nach der Laufzeitverlängerung für deutsche Atomkraftwerke. Man könnte meinen Angela Merkel wäre eine Stimmungskanzlerin, aber das ist meine Sicht der Dinge.
Fakt ist, die Atomkraftwerke werden im Laufe der nächsten Jahre vom Netz genommen. Einige sind es auch schon, doch auch da stand schon das nächste Problem im Raum: Atommüllendlager. Wie dieses Thema so erfolgreich unter den Teppich gekehrt wurde, bleibt das Geheimnis der Bundesregierung. Dass sei mal so dahin gestellt.
Aber gut, der Atomausstieg ist in vollem Gang und warum wir nun Atomstrom aus französischen Atomkraftwerken importieren, diese Frage, ist wohl auch zu weit hergeholt, immerhin aus Frankreich.
„Wir brauchen mehr Windkraft in Deutschland!“ So schallt es in durch unseren Bundestag und unsere Landtage. Das klingt doch gut. Dann werden wahnwitzige Ziele gesetzt, als Beispiel nehme ich da Winfried Kretschmann, grüner Ministerpräsident in Baden-Württemberg. 1.000 Windkrafträder will er bis 2020 errichtet haben. Geschafft hat er bisher nicht mal 40 Stück. Bei Abstimmungen in den Kommunen, ob in den Selben Windräder errichtet werden sollen, trifft man nur auf Ablehnung. Der Mangel an Ästhetik stört viele und natürlich die zunehmende Lärmbelastung. Kurz: Sie sind hässlich und laut. Woher man das weiß? Das weiß man halt! Sehr hilfreich in dieser Debatte.
Neben diesen ganzen Aussagen kommen nun noch die Kosten und die Finanzierung. Man hat lange versucht uns glauben zu lassen die Energiewende würde uns nichts kosten, dann aber stellt der damalige Umweltminister Peter Altmaier erstmals in den Raum, dass die Wende eine Billion Euro kosten könnte. Diese Zahl klingt sehr extrem und etwas unrealistisch, denn auch seine Begründungen sind sehr wage. Und doch ist der Schritt zwischen nichts und einer Billion recht groß. Noch dazu spricht er davon die Kosten für die Wende mit seinem Plan um dreihundert Milliarden Euro gesenkt zu haben, wobei er wohl vergaß, dass sie in unseren Köpfen noch umsonst war. Natürlich war es klar dass das nicht umsonst ist oder sein wird, aber immer noch ein großer Schritt. Mit was für einer Summe wir die Energiewende mit unserem neuen Umweltminister durchführen wollen wissen wir noch nicht. Dieser macht sich derzeit noch sehr rar in den Medien und der Öffentlichkeit. Kleiner Test: Wie heißt unser neuer Bundesumweltweltminister in der Großen Koalition?
Es ist eine Sie, und sie heißt Barbara Hendricks. Sie ist jetzt seit fast einem Jahr im Amt, und doch kommt dieser Name vielen Deutschen noch recht unbekannt vor. Aber Frau Hendricks wird es schon richten.
Ein Paar Fragen noch zum Schluss:
Warum ist Dänemark so viel effizienter bei der Energiewende? Trotz deutlich geringerer Wirtschaftskraft, wird sich Dänemark voraussichtlich bis 2050 zu 100 Prozent mit erneuerbaren Energien versorgen. Diese Versorgung ist auch unser Ziel. Die umweltschonende Versorgung mit erneuerbaren Energien. In manchen Ländern ist deswegen der Betrieb von Braunkohlekraftwerken verboten, was mich zu meiner letzten Frage bringt: Warum gibt es dieses Verbot in Deutschland noch nicht? Und warum sind wir noch immer Abhängig von der Braunkohle? Würde man den Betrieb solcher Kraftwerke auch hier verbieten, würde die Energiewende wohl auch hier schneller vorangehen.
Unter der rot-grünen Bundesregierung gab es eine Energiewende und einen Atomausstieg. Dann kam 2005 eine Große Koalition und in ihr keine Änderung. Dann beschloss die Schwarz-gelbe Bundesregierung den Ausstieg aus dem Atomausstieg mit der Laufzeitverlängerung. Nun wieder eine Große Koalition und mit ihr der Ausstieg aus dem Ausstieg aus dem Atomausstieg. Wenn du denkst du denkst, dann denkst du nur du denkst.

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